Technische
und handwerkliche Grundkenntnisse erlangte Herbert Kunze sicher
durch seine Ausbildung zum Dekorationsmaler. Auf Empfehlung
des Direktor der Chemnitzer Kunstsammlungen Friedrich Schreiber-Weigand
absolvierte er in den Jahren 1930 bis 1932 ein Abendstudium
an der Kunstgewerbeschule in Dresden, bei dem Nestor der Sächsischen
Heimatforschung, dem renommierten Volkskundler und Künstler
Oskar Seyffert.
Im
Anschluss nahm Herbert Kunze ein fünfjähriges Studium
an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden auf.
Seine Dozenten waren Karl Abiker, Ferdinand Dorsch, Max Feldbauer
und Wilhelm Rudolf. Die wenigen, erhaltenen Arbeiten der Vorkriegszeit
zeugen von der hohen Qualität der akademischen Ausbildung,
die er bis 1937 genoss.
Noch
vor dem Ende seines Studiums unternahm Herbert Kunze eine viermonatige
Studienreise nach Amsterdam und Groningen. Dort studierte er
die Meisterwerke der holländischen Kunst, wie Rembrandt
und Rubens, aber auch die Arbeiten van Goghs. Hier soll er auch
mit den Arbeiten der Künstler Constant Permeke und Nicolas
de Staël in Berührung gekommen sein, wobei insbesondere
de Staël zu dieser Zeit noch am Anfang seiner künstlerischen
Entwicklung stand. Mit seinem künstlerischen Werk, dass
auf das Werk Herbert Kunzes großen Einfluß genommen
hat, ist er wohl erst nach dem Krieg -vielleicht auf der "documenta
II" - in Kontakt gekommen.