Nach einem vielversprechenden Neubeginn in den Jahren 1945/46 erlitt die Wirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone durch den Befehl zur Demontage deutscher Industrieanlagen einen schweren Rückschlag. Insbesondere die modernen und leistungsfähigen Anlagen wurden abgebaut, in Kisten verpackt, auf Waggons verladen und in die UdSSR gesandt. Zurück blieben Anlagen die 50 Jahre und älter waren. So verständlich dieses Vorgehen zur Kompensierung der Zerstörungen des Zweiten     
Modell der "Schwarzen Pumpe"
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Weltkrieges war, so unverständlich war es, dass zahlreiche Anlagen in der UdSSR nicht wieder aufgebaut wurden - sie verrotteten auf Bahnhöfen und Abstellgleisen. Erst 1960 erholte sich die DDR von diesem wirtschaftlichen Exodus.
Nach dem Tode Stalins setzte zu Beginn der 50er Jahre in verschiedenen Staaten des sozialistischen Wirtschaftsgebietes eine leichte Liberalisierung ein. Für die DDR wurde in dieser Zeit deutlich, dass sie sich nur bedingt auf die zwingend notwendigen Rohstofflieferungen der sozialistischen "Bruderländer" verlassen konnte. Deshalb versuchte die DDR-Regierung, sich weitgehende Autarkie bei der Versorgung der Industrie mit Energie und Rohstoffen zu schaffen. Der heimischen Braunkohle kam die Stellung des zentralen Energielieferanten der DDR zu. Sie lieferte Ersatz für polnischen Koks und russisches Erdgas und die Nebenprodukte der Veredelung (Leichtöle, Phenole und Teere) stellten die Grundbausteine für die im Aufbau begriffene Chemieindustrie zur Verfügung. Das in den Jahren 1955 bis 1969 entstandene Kombinat "Schwarze Pumpe" ist das zentrale Projekt dieser Zeit.
 
 
         
DDR: Kohle- und Energiebezirk
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