nach seinem Freitod in Antibes. Auf der documenta II im Jahr 1959 in Kassel wurde sein Werk posthum gezeigt und auch in den folgenden Jahren gab es in Westdeutschland zahlreiche Ausstellung. Bis 1961 war der Besuch solcher Ausstellungen auch für DDR-Bürger noch möglich, danach waren es Ausstellungskataloge, die einen Einblick in die Tendenzen der internationalen Kunst möglich machten. Erhältlich waren diese nicht nur durch Freunde, auch die renommierten Dresdner Bibliotheken verfügten über solche Schriften, die an die Professoren und Dozenten sogar ausgeliehen wurden. Herbert Kunze gehörte zu den Dozenten, die sich über die internationale Entwicklung nicht nur auf dem Laufenden hielten, es ist besonders bemerkenswert, dass er auch seine Schüler auf diese Tendenzen aufmerksam machte und so bei den jungen Leuten auch einen breiten Erfahrungshorizont schuf.

In seinen eigenen Arbeiten versuchte Herbert Kunze, wie auch Nicolas de Staël, Gegenständlichkeit und Abstraktion zu vereinen. Beispielhaft dafür stehen Werke, wie "Elbsandsteingebirge" oder "Dom in Erfurt".
Es handelt sich dabei um Kompositionen mit einem stark informellem Charakter in Farbigkeit, Expressivität und Materialität. Allein durch ihren gegenständlichen Titel wecken diese abstrakten Arbeiten, Assoziationen zur Realität. Es sind die frühen 70er Jahre in denen diese Arbeiten entstehen, das Klima an der Hochschule ist für ihn rauh geworden und Rektor Bonzin hat sogar mit seiner vorzeitigen Abberufung gedroht.

 
Herbert Kunze, "Elbsandsteingebirge", 1971
   
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